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Burgen-Blick - Fiat Lux - Adventslicht für Apfelstädt

Fiat Lux – Adventslicht für Apfelstädt

Nun schon im zweiten Jahr nacheinander fühlt sich der beginnende Winter in unserem Land düsterer und kälter an als je zuvor. Die Schatten und Nebel scheinen nach den Menschen zu greifen. Statt in vorweihnachtliche Stimmung zu gleiten ist ein jeder verängstigt oder gereizt und Frieden in den Herzen ist ferner und ferner. Darum wollen wir hier in Apfelstädt wieder etwas mehr Licht und Wärme in diese Welt bringen und unseren Ort erleuchten lassen. In diesem Jahre 2021 wurden dafür zwei Ideen umgesetzt, die in den Köpfen der Initiatoren schon längere Zeit kreisten.

Wie anderen Ortes schon seit langem, sollte auch unser Kirchturm der Walpurgis-Kirche im Advent ein Licht in die Welt schicken. Der favorisierte Platz in der Laterne unter der Spitze war hier aber nicht umsetzbar, da dort schon die Stunden- und Viertelstunden-Glocken unserer Kirchturm­uhr am Werke sind. Nachdem im Sommer neue Fenster im Uhrengeschoss eingebaut wurden, wurde der Plan unseres Gemeindekirchenrates konkret. Statt einem lassen wir vier Lichter in jede Himmelsrichtung strahlen. Einmal publik, wurde diese Idee mit überwältigender Unterstützung überhäuft und in kürzester Zeit waren genügend Spenden für vier Herrenhuter Sterne und die notwendigen Installationen eingegangen. Unterstützung in der praktischen Umsetzung kam dann vom Posaunenchor Apfelstädt in Persona Jürgen Gnodtke, Elektrikermeister a.D. und als sein Gehilfe Mario Baumann.

Am 9. November war dann erstes Probeleuchten und seit der ersten Adventswoche sendet unser Kirchturm nun von Abenddämmerung bis Morgengrauen sein Licht in die Welt. Und auch ein zweites Lichtprojekt in Apfelstädt sollte noch dieses Jahr Realität werden. Als im Jahr 2018 unsere Erfurter Nachbarn sich über den „Rupfi“ genannten Weihnachtsbaum auf ihrem Weihnachtsmarkt echauffierten, standen des Nachts einige Altkirmesburschen des Männervereins unter dem als „Baldurs Tanne“ bekannten Baum am Mühlgraben und dachten: Was gäbe der für einen stattlichen Weihnachtsbaum. Es sollte aber noch drei Jahre dauern, bis aus einem Hirngespinst ein konkretes Vorhaben wurde.

In Zusammenarbeit mit dem Ortschaftsrat Apfelstädt, der für die Finanzierung sorgte, und der technischen Unterstützung durch die Feuerwehr Nesse-Apfelstädt (wir danken hiermit Chris Hoppe und Markus Kaufmann), ging der Apfelstädter Traditions-Männerverein an einem November-Samstag ans Werk. 160 m Lichterkette mit insgesamt 152 Einzellichtern wurden an den fast 23 m hohen Baum gehängt. Seit 24. November leuchtet dieser, unser Weihnachtsbaum nun zwischen 16 und 24 Uhr erstaunlich weit ins Umland. Für Weihnachtsfeiern im benachbarten Bürgerhaus ist er die ideale Kulisse. Dank seiner immensen Höhe ist er schon von der Autobahn und von der Rettbacher Straße aus zu sehen. Die unterschätze Größe des Baumes und die begrenzte Aufstellmöglichkeit für die Hebetechnik sind auch schuld daran, dass in diesem Jahr erstmal nur eine Hälfte voll beleuchtet werden konnten. Eine Erweiterung des Projektes ist somit schon fest ins Auge gefasst.

Hoffen wir, dass alle diese neuen Lichter im Advent bis in die Herzen der Menschen scheinen. Hoffen wir, dass sie Wärme und Freude in ihre Gesichter bringen. Und hoffen wir auf einen fröhlichen Advent 2022 mit Weihnachtsmärkten und Weihnachtskonzerten.

Quelle

Foto vom Apfelstädter Traditions-Männerverein e.V.
Text von Mario Baumann, Apfelstädter Traditions-Männerverein e.V., Posaunenchor Wandersleben-Apfelstädt, Ortschaftsrat Apfelstädt

 

Burgen-Blick

Erschienen in der Ausgabe: 24. Dezember 2021