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Burgen-Blick - 40 Jahre Heimatmuseum Ingersleben

40 Jahre Heimatmuseum Ingersleben

Zum Munseumstag am 19. Mai konnte das Heimatmuseum Ingersleben seinen 40. Geburtstag feiern. Diese Veranstaltung hatte sich der Heimatverein auf die „Fahnen geschrieben“. Vorsitzender Dr. Gerald Lengyel konnte die Vereine und Organisationen aus Ingersleben motivieren, diese Veranstaltung tatkräftig zu unterstützen. Hierfür sprach Ortschaftsbürgermeister Detlef Stender allen Beteiligten einen herzlichen Dank im Rahmen der Festveranstaltung aus.

Natürlich wurde hier zurück geblickt, wie das Museum entstanden ist. Man glaubt es kaum, aber es waren zwei Hände voll Schüler und ein engagierter Lehrer mit seinem Sohn, die vor mehr als 40 Jahren den Grundstein gelegt haben. Damals waren die Kinder oft auf „Schatzsuche“ in den Fluren und Wegen zwischen Marienthal und Neudietendorf unterwegs. Hier sammelten sie besondere Steine, Scherben und vieles, was sie sonst zu Hause nicht haben. Diese „Schätze“ brachten sie, oft auch zu unmöglichen Zeiten zu Ihrem Lehrer Ernst Manns, der neben der Kirche wohnte. Manches waren nur Feldsteine aber bei manchen Fundstücken konnte Hans-Dieter Manns, der sich schon damals sehr gut mit diesen Dingen auskannte, wirkliche Hinterlassenschaften aus früheren Zeiten bestätigen. Aus dieser Sammelleidenschaft gründete sich die Gruppe der „Jungen Historiker“.

Neben Hans-Dieter Manns waren es Maik Lübbe, Diana Bierawski, Maik Buhlau, Sven Cordewinus, Annette Witkop, Sabine Schenk, Jochen Zitzmann, Jörg Baumgarten, Bernd Schieck, Ronald Zierenner und Carmen Zauner, die bei der Festveranstaltung diese Geschichte vortrug. Die Schüler sammelten so fleißig, dass schon bald der Dachboden und die Wohnung von Familie Manns nicht mehr ausreichte, die besonderen Fundstücke zu lagern. Der Glücksfall war dann die „Zentrale Jugendkonferenz für Ur- und Frühgeschichte“ in Weimar. Hierzu meldeten sich die Jungen Historiker an, bereiteten viele Informationen über ihre bisherigen Erfolge vor und brachten alles hochmotiviert in diese Konferenz ein. Die Staatsorgane wurden hellhörig, als sie erfuhren, welche Gedanken das junge Team zur Umgestaltung des, unter Denkmalschutz stehenden Rittergutes in Ingersleben hatten. Auch durch den 30sten Republikgeburtstag der DDR wurde das Vorhaben unterstützt. Die ersten zwei Ausstellungsräume im Rittergut konnten von dem bisherigen Nutzer, der LPG, übernommen werden, durch die Jungen Historiker umgebaut und für das Heimatmuseum genutzt werden. Ein Erfolg, der nur durch das unermüdliche Wirken der beteiligten Personen möglich war.

Und so wuchs und wächst das Museum auch weiterhin. Durch die vielen Besonderheiten, die es im Museum zu entdecken gibt, wie Deutschlands größte Siegellackaustellung, mit wesentlichen Exponaten aus der früheren Siegellackfabrik Neudietendorf oder die umfangreichste Aromatique-Sammlung, ist das Museum auch weit über die Grenzen der Gemeinde hinaus bekannt. Und zu den Besonderheiten kam nun noch ein weiteres Exponat. Zu dem 40. Geburtstag kam ein Ölgemälde des Neudietendorfer Malers Arthur Rose. Es gibt nur ganz wenige Ölgemälde, die Arthur Rose in seinen frühen Zeiten gemalt hat. Und nun ist eines davon in Ingersleben zu bewundern.

Einen besonderen Wunsch für die nächsten 10 Jahre hat Carmen Zauner geäußert: „es wäre erstrebenswert, wenn wir zu dem sehenswerten Museumsgebäude nun noch ein schönes Außengelände aufbauen könnten!“

Quelle

Foto + Text von Jörg Mansch

Burgen-Blick

Erschienen in der Ausgabe: 25. Mai 2019