Ja, wir leben „noch“ – Wanderslebener Spinnstube

Unser letzter Bericht in diesem Heft erzählte von der Einladung zum Frühlingsfest, als wir noch hofften, vielleicht doch noch einen Auftritt zu machen. Wir probten konzentriert, das Programm stand, dann kam Corona, blieb Corona und ist derzeit mächtiger denn je!

Wir trotzten ab dem Sommer dem Virus, wollten nicht in Kummer und Gram vergehen, nur weil wir zur Risikogruppe (Durchschnitt Ü65) gehören. Wir trafen uns regelmäßig im Außenbereich des Wohnturms um gesellig zu sein und um den Geburtstagskindern unseres Vereins zu gratulieren – vorsichtig ein Ständchen im Freien, schließlich wollten wir ja kein “Superspreader“ sein. Hierbei merkten wir jedoch, ein paar Monate ohne die Stimme zu fordern, dass das Spuren hinterließ. Man möchte nicht meinen, wie eine Stimme „einrosten“ kann. Von der Bauernmarktbeteiligung in diesem besonderen Jahr verabschiedeten wir uns ebenfalls im Frühjahr. Es fiel uns schwer, diesen Entschluss zu fassen, aber tagtäglich zu hören, wie anfällig gerade wir „Alten“ sind, ließ uns keine andere Wahl.

Nun ist Dezember, wir haben den 2. Lockdown, dürfen uns nun wieder nicht mehr treffen. Wir versuchen über die sozialen Medien in Verbindung zu bleiben oder zu telefonieren, hoffen dass keiner Depression bekommt, wenn er wieder allein zu Hause ist, denn viele unserer Mitglieder sind mittlerweile alleinstehend. Auch unser Hoffnung auf „unsere lange Nacht“ wurde zu Nichte gemacht. Man kann sagen, die Hoffnung stirbt zuletzt. Alles wird hoffentlich gut irgendwann. Wir wünschen den Leser*innen des Burgen-Blick, aber auch unseren Mitgliedern der Wanderslebener Spinnstube ein besinnliches Weihnachtsfest, hoffentlich im Kreise der Lieben und ein gesundes neues Jahr.