Burgen-Blick - Heimatabend Wandersleben

Fotos und Dokumente als Zeugnisse alter Zeiten gesucht

Heimatabend in Wandersleben

Die Überlassung wertvoller historischer Unterlagen aus dem Nachlass des damaligen, in Wandersleben wohnenden Lehrers und Kantors Walther Heinze durch die Enkeltochter des Verfassers, Sigrun Kanngießer, sind für den Geschichts- und Heimatverein Wandersleben wertvolle Belege zur Ortsgeschichte. Darunter war u. a. auch ein Buchentwurf mit Mundartgeschichten aus dem Alltagsleben in Wandersleben, die sich vor vielen Jahrzehnten ereigneten. Um die Mundartgeschichten vorzustellen, hatte der Heimatverein am 16. Januar zu einem Heimatabend im Sportlerheim eingeladen. Viele Wanderslebener, die Enkeltochter Sigrun Kanngießer, das Mitglied des Landtages, Jörg Kellner, der Bürgermeister der Gemeinde Drei Gleichen Jens Leffler, der Ortschaftsbürgermeister Sven Dahmen, ehemalige Wanderslebener und weitere Gäste waren gekommen. Mit einem vierstimmigen Lied, das Walter Heinze vor rund einhundert Jahren in Text und Noten gefasst hatte, leiteten Kathleen Römer, Janet und Jan Sheper und Beatrice Kaiser, Mitglieder des Adjuvantenchores, den Heimatabend ein. Das Lied können sie auf der Internetseite unter heimatverein-wandersleben.de hören.

Der Vereinsvorsitzende Reinhold Hochheim schilderte die Bemühungen um das Buch zu veröffentlichen und bat den gebürtigen Wanderslebener Jürgen Postel die Gestaltung zu übernehmen. Er hatte die Idee den Geschichten alte historische Bilder zuzuordnen. Jürgen Postel gab an diesem Abend einige Geschichten in Mundart wieder. Bei den fast zwanzig Geschichten hatten alle Anwesenden großen Spaß. Großes Gelächter brachten die Geschichten von den Spitznamen, die Diskussion in der Ratssitzung zum Neubau der Großen Brücke nach dem ersten Weltkrieg, bei der die Meinungen des Ober-, Mittel- und Unterdorfes weit auseinander gingen wie z.B. beim Schlachtfest. Dank gebührt dem Sportverein als Gastgeber und allen Spendern, die den ersten Grundstock für den Druck des Buches leisteten. Der Vereinsvorsitzende bat die Anwesenden nochmals in alten Fotokisten zu kramen, um weitere Geschichten mit alten Bildern verbinden zu können. Konkret sucht der Heimatverein noch Fotos, die bei einer Kaffeetafel, am Herd in der Küche oder in der Familie beim Fernsehen entstanden. Gesucht sind ebenfalls Wanderslebener, die mit den Geschichten wieder die Thüringer Mundart pflegen und bei der Aufführung eines ebenfalls von Heinze hinterlassenes Theaterstück unter dem Titel: „Der Schelm von Wandersleben“ mitmachen würden.

Quelle

Foto von Winfried Möller
Text von Reinhold Hochheim

Burgen-Blick

Erschienen in der Ausgabe: 29. Februar 2020