Jugend beschäftigt sich mit BACH – Veit-Bach-Preis verliehen
In Wechmar liegt der Ursprung der weltgrößten Musikerfamilie aller Zeiten, der musikalisch-bach`schen Familie. Hier lebte um 1600 Veit Bach, der Ururgroßvater des weltberühmten Johann Sebastian Bach. Veit hat in Wechmar als Bäcker und gelegentlich auch als Müller gearbeitet. In der Mühle hat er auf einem Cythringen gespielt und sich bei währendem Mahlen den Takt seiner Musik erlernt. Johann Sebastian Bach schreibt über ihn „Es muss wohl hibsch zusammen geklungen haben“. Für ihn war dies der Anfang zur Musik bei seinen Nachfahren! Auf Veit, seinen Sohn Hans und dessen drei in Wechmar geborenen Söhne geht diese riesige Musikerfamilie mit mehr als 550 Musikerfamilien zurück. Noch heute gibt es das Backhaus und die Mühle. Beide sind heute ein Museum. Den Museumsaufgaben widmet sich der Förderverein Bach-Stammhaus Wechmar e.V. seit seiner Gründung 1994.
Ein besonderes Interesse des Vereins besteht in der Heranführung der Jugend an BACH. Deshalb schreiben der Förderverein und die Gemeinde seit dem Internationalen Bachjahr 2000 aller drei Jahre den Veit-Bach-Preis aus. Schüler und Jugendliche sind aufgerufen, sich künstlerisch mit dem Bach´schen Erbe zu beschäftigen.
Am 2. Juli fand mit einer Festveranstaltung die Präsentation der Projekte und die Preisverleihung des 8. Veit-Bach-Preises statt. Beteiligt haben sich Schüler und Schülerinnen im Alter von 8 bis 16 Jahren. Die Projekte reichten von stilvoller, klassischer Präsentation von Bach-Kompositionen an der Orgel bzw. am Klavier, fröhlichen, abwechslungsreichen Liedern mit neuen Texten und Erzählungen aus dem Leben des J.S. Bach und musikalischer Begleitung am E-Piano über singende und musizierende Solisten/Solistinnen und „Bachs Reimerei“ (Gedicht über Johann Sebastian Bach und die Wechmarer Bachstätten) musikalisch begleitet mit der Hauptmelodie aus dem Menuett des „Notenbüchlein für Anna Magdalena Bach“ bis hin zu einem eigenständig entwickelten und programmierten Computerspiel für Kinder, einem Jump&Run-Spiel mit der Hauptfigur Bach sowie von einer achtjährigen Schülerin gemalten, kreativ gestalteten Eintrittskarten für das Bach-Stammhaus. Es war begeisternd, erfrischend und cool, wie sich die Schüler und Schülerinnen mit den verschiedenen künstlerischen Genres ihre Bach-Projekte präsentiert haben.
Die Preisgelder kamen von der Bürgerstiftung Günthersleben-Wechmar (Vorsitzender Frank Ritter) und dem Verein „Alternative 54 Erfurt“ e.V. (vertreten durch MdL Sascha Bilay, DIE LINKE). Unterstützt wurde das Projekt auf allen Ebenen in dankenswerter Art und Weise von der Gemeinde Drei Gleichen unter Bürgermeister Jens Leffler. Die Gäste sowie Schüler und Schülerinnen samt Ihren Trainerinnen wurden an diesem heißen ersten Samstag im Juli liebevoll von den Backfrauen umsorgt mit schmackhaftem Kuchen und Kaffee sowie Erfrischungsgetränken. Alle am Wettbewerb Beteiligten haben die Heimreise als Sieger angetreten.
Quelle
Foto vom Förderverein Bach-Stammhaus Wechmar e.V.
Text von Hans Hochberg
Burgen-Blick
Erschienen in der Ausgabe: 16. Juli 2022