Unser Hotelalltag mit Corona

Corona hat uns gezeigt, dass wir nicht alles beeinflussen können und man sich nicht auf alles vorbereiten kann. Als Hotel haben wir die Auswirkungen bereits Ende Februar zu spüren bekommen. Statt Buchungen kamen nur noch Stornierungen. An Emotionen war alles dabei: Zunächst Skepsis, dann Fassungslosigkeit, später Hilflosigkeit bis hin zur Existenzangst. Viele der Firmen im Drei Gleichen Gebiet werden uns jetzt sicher zustimmen und nicht gern an die Wochen im März und April zurückdenken. Die Umsatzverluste und die Ungewissheit waren für unsere Familie und unsere Mitarbeiter eine starke Belastung. Die Pandemie hat uns mitten in einem großen Renovierungsprojekt getroffen. Bereits Mitte März war unser Haus eine riesige Baustelle, wir haben kurz überlegt, alles zu stoppen.

Wir haben uns jedoch schnell entschieden, weiterzumachen. Zu unserem großen Glück durften wir Geschäftsreisende ja weiterhin beherbergen. Also haben wir die Ärmel hochgekrempelt und die ruhige Zeit genutzt, um ordentlich zu renovieren. Zudem mussten Schutzwände, Desinfektionsspender sowie Abstandsmarkierungen eingerichtet werden, diese waren lange überall ausverkauft. Insgesamt haben wir drei Hotelzimmer, die Rezeption, den Gaststubenflur sowie die Damen und Herrentoiletten komplett neu gestaltet. Es war ein enormer Kraftakt, vor allem für unsere Handwerker Wilko Walther, Maler Ullrich und Firma Liehr.

Im März und April hatten wir immer noch kaum bis gar keine Gäste, daher sind auch wir auf den „To Go Zug“ aufgesprungen und haben zum ersten Mal in der Hotelgeschichte Frühstückstüten verkauft. Mit viel Erfolg sogar. An den zwangsweise ruhigen Wochenenden haben wir über 100 Postkarten mit Hand geschrieben um in persönlichen Kontakt mit unseren Gästen zu bleiben. Unsere Homepage haben wir ebenfalls in Ruhe komplett überarbeitet. Seit Mai sind die Hoteltüren nun wieder für alle geöffnet und wir haben uns mittlerweile an den Hotelalltag mit Corona gewöhnt. Unser Frühstückskonzept haben wir so geändert, dass unsere Hausgäste zwar mit Auflagen, aber dennoch gemütlich, ohne Verzicht und großen Verpackungsmüll frühstücken können.
Wir möchten uns auf diesem Weg bei allen Gästen bedanken, die in dieser verrückten Zeit an uns gedacht und uns ein „Haltet Durch“ geschickt haben. Auch unseren Frauen Sandra Bloch, Birgit Muth und Petra Walther gilt ein riesen großer Dank. Ihr habt Euch sofort auf alle Neuerungen eingestellt, Eure Ideen eingebracht, habt nie verzweifelt, auch nicht, als wir es waren. Als Team sind wir noch mehr zusammen gewachsen. Im Jahr 2022 feiern wir 30 Jahre Hotel Wandersleben und wir hoffen sehr, dass wir dies mit Euch allen gemeinsam und vor allem gesund und munter bejubeln können. Wir haben noch so viele Ideen, die wir umsetzen möchten!