Das Niedrigwasser geht uns alle an

Man glaubt es kaum noch. Die Apfelstädt soll ein kleines, beschauliches Bächlein oder gar Flüsslein sein? In den letzten Jahren haben wir im Sommer kaum Wasser fließen sehen. Auch in diesem Sommer, wo es doch recht häufig regnete, hat sich die Situation nicht gebessert. Von Wechmar über Wandersleben, Apfelstädt, Neudietendorf bis Ingersleben ist der Flusslauf durch unser Verbreitungsgebiet. Auf diesem Weg sollte die Apfelstädt zahlreiche Nebenarme und Gräben mit dem frischen Nass versorgen. Doch mittlerweile wächst beispielsweise im Mühlgraben in Apfelstädt nur Unkraut. Viel wurde in der Vergangenheit von Kommunen, Land bis hin zur EU investiert. Es wurden die Wasserläufe in Stand gesetzt oder Fischtreppen gebaut. Doch jetzt sind Fische kaum noch zu sehen. Selbst alter Baumbestand geht zu Grunde. Ist es eine Folge der regenarmen Jahre, des Klimawandels? Oder trägt doch beispielsweise die Westringkaskade zu der Entwicklung bei? 

Die Situation in der Apfelstädtaue wurde schon in den letzten Jahren immer wieder an die Landesregierung getragen, leider ohne wirkliche Rückinformationen. Nun wurde die Bürgerinitiative „Lebensraum Apfelstädt“ gegründet, die zukünftig als Verein auftreten wird. Viele Informationen finden Sie auf facebook oder direkt bei Rico Heinemann, Birkenallee 1, 99192 Apfelstädt, wasserweg@online.de. Dank der Teilnahme vieler Betroffenen wurde die Situation nun auch am Kabinettstisch der Landesregierung behandelt. In letzter Zeit gibt es hier in jeder Woche neue Entwicklungen. Vom Besuch des Staatssekretärs Olaf Müller, der Umweltministerin Anja Siegesmund, der Unterstützung von NABU, Gemeinden und Parteien bis hin zu Bürgerversammlungen, die in den Ortsteilen selbst organisiert werde. Für Neudietendorf findet die erste am 8. Oktober um 19 Uhr im Pfadfinderzentrum statt. Alle Anrainer sollten sich verbinden, um endlich klare Aussagen über die jetzige Situation und die Zukunft zu bekommen.