Ein Fluss in Not – die Apfelstädt
An denkwürdiger Stelle hatten Pfarrer Bernd Kramer gemeinsam mit Ronald Bellstedt, Vorsitzender NABU Gotha, am 18. September eingeladen. In der vollbesetzten St. Petri Kirche wurde diskutiert und nach Ursachen sowie Lösungen für den Wassermangel unserer Apfelstädt gesucht. Erfahrung hat man mit solchen Runden in der Kirche, denn hier wurden bereits Vorträge wie beispielsweise zur Windkraftnutzung organisiert.
Roland Bellstedt, der seit über 30 Jahren die Apfelstädt begutachtet und die Veränderungen dokumentiert, berichtet in seinem Vortrag „Ein Fluss in Not“ über die Flora und Fauna der Apfelstädtaue. Unzählige Lebewesen, die hier beheimatet sind und waren. Einige sind bereits den Veränderungen zum Opfer gefallen, wie auch unzählige Bäume entlang der Apfelstädtaue. Doch noch ist es nicht zu spät! Die Verantwortlichen müssen jetzt beginnen, mit offenen Karten zu spielen und aufhören, uns und die Apfelstädt hinzuhalten, sagte auch Rico Heinemann von der Bürgerinitiative Lebensraum Apfelstädt. Es kann nur gelingen, wenn wir den Zustand vor der Westringkaskade wieder herstellen und dann Zug um Zug dem Fluss das Wasser entnehmen, um zu schauen, wie weit dies verträglich ist. Bisher gehen die Verantwortlichen aus Thüringer Fernwasser und Umweltministerium den umgekehrten Weg, dass erst zu viel Wasser entnommen wird, dann wird nach und nach etwas mehr Wasser in die Apfelstädt abgegeben, um festzustellen, dass es wieder nicht riecht. Dass die negativen Veränderungen augenscheinlich sind, bestätigt auch Herr Brand, Wechmar, der ein Kind der Apfelstädt ist. Auch Dr. Gerhard Päselt Wandersleben, verlangt, dass der Managementplan und vorliegende Gutachten zu beachten sind. Die Apfelstädt verbindet die Menschen der Region und das soll auch so bleiben.
Quelle
Bild und Text von Jörg Mansch
Burgen-Blick
Erschienen in der Ausgabe: 26. Oktober 2024