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Dietendorfer Kriegerdenkmal und Johanniskirche gereinigt

Ein kleiner Kreis von Menschen hat sich in den letzten Wochen zum Thema Erhaltung des Kriegerdenkmals auf dem Gelände der Dietendorfer Johanniskirche gefunden. Durch parallele Sichtungen, sowohl im Heimatmuseum Ingersleben als auch bei der Durchsicht der historischen Zeitung Heimatglocken – Ausgabe Juni 1924, fielen folgende Fakten auf:
Der damalige Pfarrer Bon­sack berichtet über die Einweihung des Kriegerdenkmals am 01.06.1924. Für dieses Denkmal wurden damals 100.000 Mark gesammelt, der Seeberger Sandstein davon gekauft und dem Bildhauer Oskar Halbreiter zur Bearbeitung übergeben. Ehe es aber fertiggestellt werden konnte, kam die Geldentwertung und alles wäre gescheitert, hätte nicht der Kirchenchor die Rettung herbeigeführt.

Burgen-Blick-Kriegerdenkmal Neudietendorf

Viele Jahre haben sich engagierte Kirchenmitglieder um die Grünanlage des nunmehr 100 Jahre alten Denkmals gekümmert und damit über eine sehr lange Zeit, auch die der politischen Veränderungen, eine Erhaltung ermöglicht. Nun aber hat auch hier der demographische Wandel seine Spuren hinterlassen. Um dem umgangssprachlich „Kriegerdenkmal“ wieder zu einem würdigen Eindruck zu verhelfen, wurde nun eine größere Aktion notwendig. Unkompliziert und unverzüglich konnten erste Arbeiten umgesetzt werden. Weitere Reinigungs- und Erhaltungsmaßnahmen folgen. Vielen Dank an die Beteiligten!

Das Freigelände unserer Dietendorfer Kirche ist frei begehbar und das parkähnliche Areal damit für jeden Bürger als Ruhe- und Gedenkort nutzbar. Wir fühlen uns den Erschaffern verpflichtet. Die derzeitigen gewaltigen Ereignisse mit Kriegen, Vertreibung und ständige Verletzung von Menschenrechten, sollte uns so ein Mahnmal der Geschichte wertschätzen lassen und vielen Bürgern wieder zugänglich und erinnerlich machen. Nach und nach erfolgt auch die ehrenamtliche Instandsetzung der vorhandenen Bänke. Das Denkmal lädt also zu seinem 100. Gedenktag der Einweihung am 1. Juni zum Innehalten und Erinnern ein. Eine offizielle Feierstunde mit Andacht wird später stattfinden und rechtzeitig bekannt gegeben.

Die Kirche ist das Zentrum des Ortsteils. Ein Freundeskreis ist im Entstehen, unabhängig von Kirchenzugehörigkeit. In diesem Jahr steht der Tag des offenen Denkmals unter dem Thema „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“. Kirchturm und Kirchturmuhr sind beides. Wir wollen den Kirchturm zum Aufstieg öffnen, schöne Ausblicke ermöglichen und damit mehr Menschen (auch Kindern) die Johanniskirche und unseren Ortsteil, nahe bringen und fast 880 jährige Ortsgeschichte erlebbar machen. Aus diesem Anlass fanden sich unkompliziert 10 „Dietendorfer“ mit mitgebrachten Staubsaugern zusammen, um dem Jahrhundertstaub zu Leibe zu rücken. Auch für das leibliche Wohl wurde gesorgt.
Es war eine schöne und verbindende Aktion.

Quelle

Foto und Text von Gabriele Gnodtke

Burgen-Blick

Erschienen in der Ausgabe: 18. Mai 2024